Daniel Dorsch

La Sonnambula Münchner Kammerspiele

mit: Hassan Akkouch, Jelena Kuljić, Yuka Yanagihara, Michael Wilhelmi, Paul Brody, Daniel Dorsch
INSZENIERUNG: David Marton BÜHNE: Christian Friedländer KOSTÜME: Pola Kardum LICHT: Arndt Rössler DRAMATURGIE: Katinka Deecke, Barbara Engelhardt

Kammerspiele München

Kritiken

„Ach, weckt mich nicht auf“, sagt Amina schlaftrunken oder wie im Fieber – und träumt sich dabei weit aus der Realität weg. Den müden Kopf ablegen. Schlafen. Endlich. Nur was, wenn der Schlaf nicht mehr die abseitige Insel der Seligen ist, sondern der Lärm der Welt hinüberschwappt? Wo Ruhe finden, wenn nicht einmal der Schlaf mehr sein Versprechen hält?
Ein Ensemble aus Rastlosen, das die Heimat verlassen und sich der Musik übereignet hat, begibt sich in die nur vermeintlich stille Welt des Schlafes, die der italienische Komponist Vincenzo Bellini vor fast 200 Jahren für ein wachträumendes Mädchen namens Amina erschaffen hat. Mit „La Sonnambula“ und dem ungarischen Regisseur David Marton, der seit vielen Jahren Oper und Theater miteinander in Kontakt bringt, machen sich die Musiker auf in die schlummernde Welt, in der zwar niemand Ruhe vor dem Lärm der Welt findet, aber in der vielleicht Musik der Betriebsamkeit etwas entgegnen kann. Das Opernhaus der Kammerspiele präsentiert seine erste Inszenierung – eine Ahnung ploppt auf, und sei es nur ein Ton, der nicht verklingen will, für einen Moment. Für die Dauer eines Atemzuges.